Osteopathie

Die Osteopathie ist ein ganzheitliches, wissenschaftliches Konzept in der Medizin, um Funktionsstörungen zu erkennen und zu behandeln. Mit manuellen Techniken (Hände) versucht der/die Osteopath/in Mobilitätseinschränkungen im Körper zu beseitigen und das Gewebe ins Gleichgewicht zu bringen. Gefäßsysteme und Leitungsbahnen können somit den Stoffwechsel besser bewerkstelligen. Die Selbstheilungskräfte werden aktiviert. Voraussetzung für den Osteopathen ist ein exaktes Grundwissen in Anatomie, Physiologie und Pathologie, ebenso eine umfassende, jahrelange Schulung der palpatorischen Fähigkeiten. Um eine sichere Betreuung des Patienten zu gewährleisten, arbeiten sie mit vielen medizinischen Fachrichtungen zusammen
 
Weiterführende Links:

www.stadler-osteopathie.at

www.osteopathie.at

 

 

 

Heileurythmie

Die Heileurythmie ist eine Bewegungstherapie, die von Dr R. Steiner entwickelt wurde. Sie arbeitet auf der Grundlage des antroposophischen Menschenbildes, welches auf der Annahme beruht, dass jeder Mensch ein sich entwickelndes Wesen mit Leib, Seele und Geist ist. Eine Erkrankung ist eine Störung dieser Kräftekonstellation. Der Patient kann in therapeutischer Begleitung den Heilungsprozess selbst aktiv mitgestalten. Die Grundelemente der Heileurythmie sind in Bewegung umgewandelte Laute unserer Sprache, die je nach Indikation und Therapeutischer Zielsetzung spezifisch angewendet werden (in rythmischer Abfolge).Sie ist so vielseitig, dass sie für jeden Menschen jeden Alters anwendbar ist. Es zeigen sich erstaunliche Erfolge bei Erkrankungen des Nervensystems, Epilepsie und Stress, sowie chronischen, akuten und degenerativen Krankheiten, bei kindlichen Entwicklungsstörungen und in der Prävention.

Bitte wählen sie nur Therapeuten mit anerkannter, qualifizierter Ausbildung und praktischer Erfahrung.

 

Weiterführende Info:
www.heileurythmie.at

 

 

 

Ketogene Diät

 

Grundlagen

Die ketogene Diät (KD) ist eine sehr fettreiche, stark kohlenhydratreduzierte, isokalorische (gleicher Kaloriengehalt), individuell berechnete Ernährungsform, die den metabolischen Zustand des Fastens imitiert. Die kontrollierte Ketose*) soll eine Therapieoption zur Reduktion der epileptischen Anfälle darstellen.

Der erste wissenschaftliche Bericht über den Einfluss des Fastens auf Epilepsien erschien 1921 in Amerika. Damals standen an antikonvulsiven (krampfverhindernden) Medikamenten nur Brom und Phenobarbital zur Verfügung. Mit der Entwicklung weiterer Antikonvulsiva und dem Fortschreiten der Epilepsiechirurgie geriet die KD in Vergessenheit, erlebt jedoch seit 1995 eine Renaissance in der Behandlung von Kindern mit therapieresistenter Epilepsie.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) der Epilepsie im Kindesalter beträgt etwa 0,5%. Bei 20- 30% führt eine medikamentöse antikonvulsive Behandlung nicht zu einer zufrieden stellenden Anfallskontrolle. Die Leitlinien definieren „pharmakoresistent“ als „mangelnde Anfallskontrolle trotz mindestens zwei fachkundig eingesetzter Antikonvulsiva“. Ökonomische Evaluationen weisen darauf hin, dass die Gesamttherapiekosten nach erfolgreicher Durchführung der Diät niedriger sind als vor der KD. Die Kosten (direkte und indirekte) liegen meist deutlich niedriger als eine vergleichbare antikonvulsive (Mehrfach)Therapie.

Bei effektiver Anfallskontrolle kann die KD nach 2-3 Jahren langsam ausgeschlichen werden. Der antikonvulsive Effekt kann anschließend trotz Normalkost anhalten. Sollte die KD nach 2-3 Monaten erfolglos sein, kann sie innerhalb weniger Tage beendet werden. Die Therapie und Schulung sollte nur von einem erfahrenen Team (Pädiater, Diätologen, Pflegepersonal) durchgeführt werden.

 

Wirkmechanismus

Im Gegensatz zu den meisten Antikonvulsiva hat die KD keinen sedierenden Effekt. Jüngere Kinder scheinen besser auf die KD anzusprechen als Erwachsene, möglicherweise weil Ketone im Kindesalter vermehrt produziert, aus dem Blut extrahiert und im Gehirn verwertet werden.

Auch ist die Compliance kleinerer Kinder höher als bei größeren Kindern oder bei Erwachsenen. Die Unterschiede in der Effektivität der KD sind nicht geklärt. Möglicherweise sind ungleiche Diätprotokolle (Unterschiede im Nährstoffverhältnis oder der initialen Fastenphase) und Betreuungskonzepte dafür verantwortlich. Die Effektivität scheint jedoch wenig von der Epilepsie- oder Anfallsform abzuhängen.

 

Zusammenfassung

Für Kinder mit schwer zu behandelnder, therapieresistenter Epilepsie kann die ketogene Diät bei mehr als einem Drittel der Patienten eine effektive ergänzende Therapieoption sein. Für Säuglinge sind Spezialprodukte für eine altersadäquate Ernährung erforderlich. Es besteht in diesem Fall kein zusätzlicher Bedarf an Mikronährstoffen. Sobald das Kind Breikost oder Normalkost essen kann, ist die Durchführung der ketogenen Diät mit herkömmlichen Nahrungsmitteln möglich. Allerdings sollten dann ergänzend kohlenhydratfreie Mikronährstoffpräparate nach ärztlicher Verordnung für die Dauer der Diät (max. 3 Jahre) eingenommen werden. Darüber hinaus kann bei Vorliegen einer Schluckstörung, Nahrungs- oder Flüssigkeitsverweigerung vorübergehend eine kohlenhydratarme Sondennahrung verordnet werden.

 

Praktische Durchführung der ketogenen Diät: Die praktische Durchführung erfordert strenge Disziplin und sollte nur unter ärztlicher Kontrolle begonnen werden. Der beste Weg ist ein kurzer stationärer Aufenthalt, der gleichzeitig dazu dient die Angehörigen in die Zubereitung der Nahrung bzw. der Überwachung der Ketose einzuweisen. Zu Beginn der Diät stellt sich häufig vorübergehend eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) ein. Um einer gefährlichen Stoffwechselentgleisung (besonders im Kleinkindalter) vorzubeugen wird der Blutzuckerspiegel überwacht.

Die Umstellung auf die ketogene Diät wird häufig mit ca. 24-72 Std. langen Fasten eingeleitet mit dem Ziel einer Ketonurie. In dieser Zeit ist die Aufnahme von kohlenhydratfreier Flüssigkeit erlaubt. Ein Beginn ohne Fasten führt zu einem langsameren Erreichen der Ketose über 2-3 Tage und ist bei ambulantem Diätbeginn angeraten. Anschließend wird ein Stufenweiser Aufbau der ketogenen Diät durchgeführt.

Wichtig ist es dabei den vom Alter abhängigen Energiebedarf im richtigen Verhältnis (meist 4:1) bedarfsgerecht umzusetzen in ketogene (Fette) und antiketogene (Kohlenhydrate + Proteine) Nährstoffe. Dafür gibt es Tabellen nach denen die Nahrungsmittel grammgenau abzuwiegen und zuzubereiten sind. Das 4:1 Verhältnis ist bei jeder Mahlzeit einzuhalten. Die Zubereitung jeder Mahlzeit im richtigen Verhältnis wird heute mit einem eigens entwickelten Computerprogramm erleichtert.

Multivitamine und Spurenelemente, insbesondere Kalzium, müssen unter ketogener Diät von Beginn an supplementiert werden, um Mangelzustände zu vermeiden.

Der Erfolg einer ketogenen Diät lässt sich frühestens nach 2 -3 Monaten konsequenter und stabiler Ketose beurteilen. Sollte die ketogene Diät nach o.g. Zeitraum erfolglos sein, kann sie zügig, d.h. über wenige Tage, beendet werden. Patienten, die über einen längeren Zeitraum eingestellt waren, sollten die Ketose langsam und schrittweise beenden, z.B. durch wöchentliche Reduktion einer 4:1 Diät auf 3,5:1, 3:1, dann 2,5:1 usw.

 

Verwendete Quellen:

 

www.kup.at/kup/pdf/5528.pdf
Ketogene Diät bei pharmakoresisenten Epilepsien
Österreichische Sektion der Liga gegen Epilepsie Mitteilungen 2005

 

Weiterführende Links:

www.ciros-centrum.com Verein CCKD (Ciros Centrum für Ketogene Diät)

 

Literatur:

Jörg Klepper, u.a. , Pocket Guide Ketogene Diät
SPS Verlagsgesellschaft mbH, Heilbronn 2004, ISBN 3-936145-41-5

Petra Platte/ Christoph Korenke, Epilepsie - Neue Chancen mit der ketogenen Diät, Stuttgart 2005, ISBN 3-8304-3214-3

Baumeister F.A.N., Ketogene Diät - Ernährung als Therapiestrategie; SPS Verlagsgesellschaft mbH, ISBN 978-3-936145-19-9

für den Inhalt verantwortlich Epilepsie Interessensgemeinschaft Österreich / Pless
erstellt am 30.4.2009